Donnerstag, 2. März 2017

Agitation gegen Lebensrechtler radikalisiert sich

Feindbild von Grünen, Antifa und Feministinnen: Lebensrechtler bei einer Aktion
Mathias von Gersdorff

Linke Publikationen und Publizisten konstatieren seit Jahren ein Erstarken und vor allem eine größere Sichtbarkeit der Lebensrechtler.

Besonders gut dokumentiert ist „Deutschland treibt sich ab - Organisierter ›Lebensschutz‹, christlicher Fundamentalismus und Antifeminismus.“ Über den Autor wird berichtet: „Vor allem der Adelige von Gersdorff, der Leiter der Aktion KiG [Kinder in Gefahr], beteiligt sich mit scharfen Formulierungen an Debatten um Abtreibung, PID, Gender Mainstreaming oder sexuelle Früherziehung." Die Aktion SOS LEBEN wird so beschrieben: „In manchen Fällen werden die SympathisantInnen der Bewegung aufgefordert, an Online-Kampagnen, E-Mail-Aktionen oder Petitionen teilzunehmen. Besonders aktiv auf dem Feld ist die Aktion SOS LEBEN der DVCK, sie sammelt unter anderem Unterschriften für die Einführung eines ,Gedenktages für die ungeborenen Kinder’."

Als Reaktion darauf versuchen die Abtreibungs-Aktivisten zunehmend ihre eigene Basis zu mobilisieren. Doch im Gegensatz zu vergangenen Zeiten wird nicht so sehr auf die Einforderung von vermeintlichen Rechten gepocht, sondern aggressiv gegen die Lebensrechtler gehetzt. Diese würden die „Rechte der Frauen“ einschränken und deshalb müsse man sie mit allen Mitteln bekämpfen.

Dies geschieht auf verschiedenen Ebenen. In diesem Blog wurde mehrmals über den Fall Thomas Börner, Chefarzt der Capio-Elbe-Jeetzel-Klinik (EJK) in Dannenberg im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg, berichtet. Aufgrund seiner Weigerung, Abtreibungen durchzuführen, wurde er schließlich entlassen. Zuvor haben Politiker und Medien eine regelrechte Kampagne gegen ihn durchgeführt.

Auch die Grünen zeigen sich besorgt wegen des Erstarkens des Lebensrechts. Sie sehen das vermeintliche „Recht“ von Frauen auf Abtreibung bedroht und fordern die Bundesregierung auf, den Fond „She decides“ finanziell zu unterstützten. Damit soll der Zugang zu Abtreibungseinrichtungen in Ländern Asiens, Afrikas etc. garantiert werden. Die Grünen wollen, dass die Bundesregierung Aktivitäten fördert, die in Deutschland als rechtswidrig gelten. Die hiesige Rechtslage scheint ihnen egal zu sein.

Wenn es darum geht, Straßen-Aktivismus zu organisieren, haben Parteien wie die Grünen oder die Linken keinerlei Skrupel, inoffizielle Allianzen mit Linksradikalen einzugehen. Beispielsweise rufen diese Parteien zur Teilnahme an den Stör- und Blockadeaktionen gegen den „Marsch für das Leben“ in Berlin auf.

Die Tatsache, dass die Abtreibungslobby nun ihre Öffentlichkeitsarbeit gegen die Lebensrechtler ausrichtet, führt zu einer zunehmenden Radikalisierung des ohnehin schon radikalen linksextremistischen Abtreibungs-Aktivismus.

Ein Symptom dafür ist der Aufruf der Antifa gegen die diesjährige 1000-Kreuze Aktion in Münster: Ganze sechs Veranstaltungen wurden angekündigt, um die Chaoten über die Proteste gegen die Lebensrechtler zu informieren.

Über die Störaktionen beim 1000-Kreuze-Marsch vergangenen Jahres in Münster berichteten Blogs der Chaoten folgendermaßen: „Für uns ein erfolgreicher Tag! … Mehrfach wurde an diesem Tag versucht den Marsch konkret zu behindern: Medien berichten [Anm.: die Chaoten-Blogs berichten so, als ob sie andere zitieren würden, um nicht als Zeugen der Angriffe auf die Lebensrechtler werden zu werden], dass mehrere Kreuze mit einer roten Flüssigkeit eingefärbt wurden, dass Menschen sich unter den Gebetszug gemischt hatten und alternative Parolen riefen oder diverse Kreuze zweckentfremdeten. Wolfgang Hering, dem Vorsitzenden von “EuroProLife”, kam offenbar das Mikrofon abhanden, sodass er seinen Vorbeter-Job nicht mehr durchführen konnte. … Vereinzelt gab es am Samstag leider auch Personalienfeststellungen und Festnahmen. Falls ihr selbst von Repression betroffen sein solltet, könnt ihr euch an die Schwarz-Rote-Hilfe in Münster wenden.“

Es ist gut möglich, dass dieses Jahr die Angriffe noch härter werden, denn nach den letzten Wahlen in den Vereinigten Staaten ist die Sprache von Abtreibungsaktivisten und Feministinnen erheblich aggressiver geworden. Fast paranoisch ist ihre Furcht vor den Lebensrechtlern: „Die erreichten Erfolge und Teilerfolge emanzipatorischer und feministischer Kämpfe sind keine Selbstverständlichkeit. Sie müssen auch in Zukunft verteidigt und als Anknüpfungspunkt für weitere Veränderungen genutzt werden. Es ist Zeit, sich gemeinsam zu organisieren, zu vernetzen und emanzipatorische Forderungen auf die Straße zu tragen!“

Diese Haltung der Abtreibungs-Aktivisten ist für alle, denen das Recht auf Leben der ungeborenen Kinder wichtig ist, eine Ermutigung: Ihre Aggressivität und ihre Furcht zeigen, dass die Gerechtigkeit über Tod und Grausamkeit – nichts anderes ist nämlich die Abtreibung – siegen kann. Kämpfen wir also noch entschlossener, als bislang!